EKG/Holter (24h EKG)
EKG bedeutet Elektrokardiographie. Die elektrischen Impulse, die während des Herzzyklus produziert werden, werden erfasst und ausgewertet. Verschiedene Herzerkrankungen induzieren spezifische Änderungen im Herzen selbst und führen zu charakteristischen Veränderungen im EKG. Mithilfe des EKG können im Herz spezifische Arrhythmien erkannt, untersucht und charakterisiert werden. Nach der Charakterisierung und Bewertung dieser Arrhythmien wird für Ihr Tier die optimale Therapie gewählt und durchgeführt.
Ein Holter-EKG ist ein tragbares EKG. Es wird verwendet, um ein 24h Langzeit-EKG durchzuführen. Das normale kurze EKG ermöglicht nur einen kurzen Blick in den Herzrhythmus, während das Langzeit-EKG die Bewertung eines 24h Herz-Rhythmus ermöglicht. So können Schweregrad und Intensität von Herzrhythmusstörungen und Arrhythmien offenbart werden, die sich im normalen kurzen EKG nicht diagnostizieren lassen. Die Holter werden vom Dr. mithilfe eines speziellen Verbandmaterials und einer Weste auf der Rückseite des Patienten angeschnallt. Die Zusammenarbeit der Besitzer ist in Form eines Aktivitätentagebuchs während der 24h ebenfalls erforderlich. So wird die Auswertung der Holter unterstützt.
Röntgen
Das Röntgen ist ein sehr wichtiges Werkzeug in der Kardiologie. Dieses bildgebende Verfahren erlaubt uns, die Herzsilhouette (Kammern und Größe), die wichtigsten zu- und wegführenden Herzgefäße, Veränderungen von Lunge und Brustkorb wie Lungenödem, Pleuraerguss, Perikarderguss, Bronchien und interstitielle Änderungen etc. zu evaluieren. Röntgen ist in der Tierkardiologie unerlässlicher Bestandteil sowohl der Prophylaxe als auch der Diagnostik.
Blutdruck
Genau wie in der Humanmedizin ist die Blutdruckmessung auch in der Veterinärmedizin ein wichtiges Werkzeug. Im Gegensatz zu den beim Menschen auftretenden Blutdruckproblemen sind diese eher selten bei Hunden und Katzen vorzufinden. In der Regel steht ein Problem mit dem Blutdruck im Zusammenhang mit den zugrunde liegenden Erkrankungen wie Nierenerkrankungen, Diabetes mellitus und hormonellen Erkrankungen (Morbus Cushing, Hyperthyreose bei Katzen). Auch ein stark steigender Blutdruck kann im Herz strukturelle Veränderungen verursachen. Bei Herzerkrankungen ist eine regelmäßige Untersuchung des Blutdrucks besonders wichtig.
Wir verwenden zwei verschiedene Methoden der Blutdruckmessungen in unserer Klinik: die oszillometrische und die Ultraschall Doppler Methode.
Die interventionelle Kardiologie
Mit großem Erfolg führen wir die interventionelle Kardiologie (minimal invasives Verfahren) und Radiologie bei unseren Patienten durch. Unter der interventionellen Kardiologie bzw. hier Tierkardiologie verstehen wir die Diagnose und die anschließende Korrektur von angeborenen Herzfehlern wie persistierender Ductus arteriosus Botali (PDA), Pulmonalstenose (PS) und die Implantation eines Herzschrittmachers bei einer lebensbedrohlichen Bradykardie (langsamer Herzschlag).
Ein eigenes Herzkatheter-Labor mit einem Kardio-C-Bogen ermöglicht uns die modernsten Herzkatheter-Verfahren. Darüber hinaus bieten wir Tier-Herzschrittmacher-Implantationen, PDA (Ductus Botali) Verschluss, Dilatationen (Ausweiten) von Stenosen sowie Implantieren von Stents ebenfalls zu der minimal invasiven Diagnostik und unserem Herzultraschall an.
Diese Verfahren werden über einen Venen- oder Arterienzugang durchgeführt. Im Fall von PDA und PS wird zunächst eine Angiographie mit einer Durchleuchtung und speziellen Angiographie-Kontrastmitteln zur Bewertung der genauen Lage, Größe und Form des PDA/PS durchgeführt. Danach wird ein Canine Duct Occluder-Schirm auf der PDA-Eröffnung platziert, der zu einem Verschluss führt. Im Fall einer PS dient ein Ballonkatheter zum Erweitern der Engstelle. Bei einer Herzschrittmacher-Implantation wird die Schrittmachersonde auf die Spitze des rechten Ventrikels unter einer fluoroskopischen Anleitung befestigt und dann an den Schrittmachergenerator angeschlossen, der sich unter der Haut des Patienten befindet.
Sie haben Fragen zu der interventionellen Kardiologie bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze? Sprechen Sie unseren international anerkannten Spezialisten an:
Leitend für die Tierklinik Stommeln und Ansprechpartner in weiteren Partnerkliniken und Praxen ist unser Herr Dr. Guy Tater.
EKG-Service für die Kollegen
Unser EKG-Service bietet eine Verbesserung der Zusammenarbeit mit überweisenden Tierärzten. Jeder Kollege ist willkommen, unseren EKG-Service zu nutzen. Bitte senden Sie Ihr EKG mit dem Betreff „EKG“ an rezeption [at] tierklinik-stommeln [punkt] de oder nehmen Sie Kontakt zu uns auf für weitere Informationen. In dringenden Fällen sind wir rund um die Uhr telefonisch unter der 02238 3435 erreichbar.
In dringenden Fällen stellen Sie bitte sicher, dass Sie das Formular als „DRINGEND“ markieren.
Was ist HCM?
HCM ist die häufigste Herzerkrankung bei Katzen. Bei dieser Erkrankung verdickt sich der Herzmuskel und wird steifer. Das Volumen des Herzens nimmt durch die Verdickung ab, die Folgen können ein Rückstau von Blut auf Lunge, Brustkorb und Bauchraum sowie Klappenveränderungen sein.
Rasseprädisposition
Alle Katzenrassen können von dieser Erkrankung betroffen sein, prädisponiert sind Maine Coon, Britisch Kurzhaar, Perser und Ragdoll. Die häufigste vorgestellte Rasse ist jedoch die Europäische Kurzhaarkatze (Hauskatze).
Symptome
Typischerweise treten bei einem Rückstau Symptome wie Atemnot, Bauchatmung und Bauchumfangsvergrößerung (Aszites) auf, sowie unspezifische Symptome wie Inappetenz, Lethargie, Apathie.
Therapie
Je nach Schweregrad und Symptomen sind medikamentöse Behandlungen mittels Entwässerungsmedikamenten, ACE-Hemmern, Clopidogrel, Betablockern und Pimobendan notwendig.